QI GONG
QI GONG
“kultiviere Dein Qi”
Qigong ist ein Oberbegriff und bezeichnet eine Serie von Atem- und Bewegungsübungen, die im Allgemeinen der Schulung des Körpers (Tiao Shen), der Atmung (Tioa Xi) und des Geistes (Tiao Xin) dienen. Qi Gong wird in China seit über 2000 Jahren praktiziert und diese langjährige Erfahrung hat gezeigt, das Qi Gong sehr positiv auf Körper und Geist wirkt. Die typischen Charakteristika der Übungen sind Ruhe und Gelassenheit, Gleichmäßigkeit und Genauigkeit, Stabilität und Zentriertheit, Natürlichkeit und Harmonie. Das Lor Han Qi Gong und das Ba Duen Kam Qi Gong ist elementarer Bestandteil des Kung Fu der Sieben Sterne. Diese beiden Qi Gong Systeme lehrt Sifu P. Frömke am Anfang, später folgen weitere traditionelle Qi Gong Systeme. Ursprünglich wurde Qi Gong während den Pausen der langen Meditationssitzungen trainiert, um die Mönche beweglich und gesund zu halten. Die Qi Gong Übungen dienen der Prophylaxe, der Körperertüchtigung, der Behandlung und der Dehnung.
Das Lor Han Chi Gung ist eine der Säulen des Shaolin Chi Gung und geht zurück auf die Zeit als der Shaolin Tempel in der Henan Provinz seine Blütezeit erlebte. Die Übungen gehen auf den Chan- Buddhisten Bodidharma zurück und wurden von dem Shaolin Kampfmönch Mönch Wang Lang (dem 1. Großmeister des Gottesanbeterin Kung Fu) über die Generationen hinweg bis zu Sifu P. Frömke direkt weitergegeben. Die 18 Übungen führen den Übenden durch verschiedenste Bewegungen die zur Stärkung von Herz, Niere, Magen, Lungen, Leber, Immunsystem und Muskulatur, etc. dienen. Es handelt sich um Bewegungsübungen gepaart mit kontrollierter Atmung und einem Höchstmaß an Konzentration, sie führen zu innerem Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Nicht umsonst schreibt der der berühmte chinesische Großmeister Chu Chi Man dem Lor Han Chi Gung das Erreichen seines biblischen Alters zu. Wichtig ist das Atmen durch die Nase. Der Speichel wird erst nach der Beendigung einer Sektion geschluckt, somit soll er seine heilende Wirkung entfalten.
Es gibt die verschiedensten Arten des Qi Gong, einige werden im Sitzen ausgeführt, andere im Liegen oder einfach nur im Stehen, in Fortbewegung oder stillstehend. Der Atmung und Zentriertheit kommt bei allen eine entscheidende Bedeutung zu.
Im Vordergrund der Qi Gong Übungen steht die Kombination einer ruhigen, gleichmäßigen und daher wohltuenden Atmung (am besten an frischer Luft), mit leichten Dreh- , Kraft und Stretchbewegungen, die sehr Ästhetisch anmuten. Wesentlich für die Übungen ist das bewusste Einnehmen der entsprechenden Körperhaltung und eine ebenso bewusste, konzentrierte und präzise Ausführung der Bewegungen. Sinn und Ziel des Qi Gong ist es, die Beweglichkeit der Körpers, vor allem Hüft- und Taillenbereich zu verbessern und bis ins Hohe Alter beizubehalten.
Eine Altersgrenze für das Erlernen und Ausüben von Qi Gong ist daher nicht ersichtlich. Da man die Muskeln gezielt einsetzt unter dosiertem Kraftaufwand kann man so Tonus der Muskulatur regulieren und so ihre Elastizität begünstigen. Der Körper erlangt mehr Stabilität und wird beweglicher. Die Aufrichtung der Wirbelsäule und die exakte Arbeit mit dem Körpergewicht erleichtert es, einen stabilen Stand und sicheres Gleichgewicht zu erhalten oder zu bewahren und/ oder zu verbessern. Körperliche Zentriertheit wird erreicht, Fehlhaltungen korrigiert und die Beweglichkeit trainiert. Die Konzentration auf die richtige Atmung und die Übungen führt im Qi Gong zu geistiger Entspannung, und damit zu einem friedvollen Geist, von dem der Stress des Lebens und des Alltags zumindest für eine gewisse Zeit ablässt.
Im Qi Gong wird mit Körper, Geist und Atmung gearbeitet. Mit Qi Gong können, abhängig von der jeweiligen Übung, vielfältige Ziele erreicht werden: Entspannung, Ausgleich (Harmonisierung), Kräftigung, Mobilisierung bzw. Aktivierung der Reserven (und Fähigkeiten) und Stabilisierung. Der Geist wird wach und agil. Die Muskeln werden zunehmend elastischer und kräftiger, die Wirbelsäule und die Gelenke beweglicher und flexibler. Dadurch gewinnt der Stand an Sicherheit und die Bewegung an Genauigkeit. Die einzelnen Organe bzw. Funktionssysteme werden entlastet, stabilisiert und funktionstüchtig gehalten. Dadurch wird unser Organismus auf ganzheitliche Weise (Körper und Geist) vitalisiert und erreicht ein besseres Leistungsniveau sowie eine bessere Anpassungsfähigkeit an Veränderungen der Umweltbedingungen. Mit der Fähigkeit, mit dem eigenen Qi zu arbeiten, wird nach chinesischer Vorstellung das Qi geläutert. Die Chinesen sagen hierzu „das Qi pflegen“. Das Chi ist der innere Sauerstoff, es ist nur für einen selber wichtig, vielleicht kann jemand anderes es ein wenig spüren, mehr jedoch nicht. Es ist keine Magie oder übernatürliche Kraft, wie dies falsch aus Showgründen von den Shaolin- Mönchen dargestellt wird.
Durch das Üben von Qi Gong verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit und die Koordination des Bewegungsapparats. Die geistige Leistungsfähigkeit wird gesteigert und die Gedankengänge werden klarer. Auch unterstützt uns das Qi Gongi innerlich zur Ruhe zu kommen. Deshalb bietet sich das Üben von Qi Gong für ältere Menschen an, die geistig fit und beweglich bleiben wollen und gerade auch für Personen an, die den ganzen Tag hoch konzentriert sein müssen (z. B. Manager und Führungspersonen), sowie Menschen die den ganzen Tag geistig hochkonzentriert arbeiten müssen, wie z. B. Studenten (auch in Hinblick auf bevorstehende Prüfungen und Staatsexamina mit extrem hohen Anforderungen die auf den Punkt erbracht werden müssen).
Bei den meisten Übungen wird nur so viel Kraft eingesetzt, wie für die jeweilige Übung notwendig ist, somit wird es möglich, trotz bewusster Arbeit mit dem Körper loszulassen. Durch diese gezielte Entspannung kann dazu beigetragen werden, das man sich geistig und körperlich erholt und regeneriert.
Außer im Bereich der Gesundheit (wie Prophylaxe, Mobilisierung der Selbstheilungskräfte Behandlung, Körperertüchtigung) kann Qi Gong aufgrund der unterschiedlichen Betonung innerhalb der genannten drei Aspekte (Körper, Atmung und Geist) auch als Vorstufe der Meditation eingesetzt werden.
Am frühen Morgen werden durch die richtige Atmung und korrekte Ausführung der Bewegungen die Blutzirkulation (der Blutkreislauf) angeregt und damit die „Lebensgeister“ geweckt, was zu einem angenehmen und frischen Start in den Tag führt
Am Abend führt das Üben von Qi Gong dazu, das sich die leichten Verspannungen, die sich über den Tag gebildet haben, lösen und den Körper durch die gleichmäßige Atmung zu Ruhe bringen. Die Muskeln werden durch das Üben kräftiger und elastischer, Die Wirbelsäule und Gelenke nehmen an Flexibilität und Beweglichkeit zu, Kraftreserven verbessert und lassen sich auch leichter aktivieren.
Qi Gong als Übungsmöglichkeit kann einen ersten oder weiteren Schritt bilden, selbst einen Beitrag zur Gestaltung unserer eigenen Gesundheit zu leisten. Aber Qi Gong allein genügt nicht, die Gesundheit zu erhalten. Es ist eine Tatsache, dass verschiedene Faktoren verantwortlich sind für das Gesundwerden und die Gesunderhaltung.
Neben Übungen, die Körper und Psyche ganzheitlich trainieren, wie Qi Gong oder Tai Chi Chuan, weitere Aspekte wie Sport (z. B. Kung Fu), Ernährung, Erholung und Ausgleich, unsere Umwelt und innere Einstellung entscheidend für die Gesundheit.
Zum Schluss noch einige Worte über die Geduld. In den Kampfkünsten ist Geduld und Beharrlichkeit sind der Schlüssel zum Erfolg und nicht nur ein Ausdruck des Respekts gegenüber seinem Lehrer. Wenn wir mit Qi Gong, Tai Chi Chuan oder anderen Maßnahmen versuchen, die Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen, dann gibt es leider oft einen konkreten Grund. Das können akute Beschwerden sein oder allgemeinem Unwohlsein oder Unzufriedenheit mit der eigenen Gesundheit, wie häufige Übermüdung, Übergewicht oder das Gefühl, nicht richtig fit zu sein.
Nichts ist verständlicher als der Wunsch sofort wieder gesund zu sein. Häufig ist die momentane Gesundheitssituation jedoch Ausdruck und Folge einer langjährigen Fehlentwicklung und ungesunder Lebensweise. Somit ist es nur verständlich, wenn kurzzeitiges Qi Gong üben keinen sofortigen Erfolg mit sich bringen kann. Auch für die Gesunderhaltung müssen diese Maßnahmen regelmäßig angewendet werden, um zu einer dauernden Wirkung führen zu können.
Zeit, Geduld und Gelassenheit sind wichtige Voraussetzungen. Dies gilt auch für die Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit. Daher ist es wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben und sich die benötigte Zeit zu nehmen, um wieder gesund zu werden bzw. gesund zu bleiben. Der letzte Satz kann gar nicht wichtig genug genommen werden. Sie müssen sich wieder die Zeit nehmen, Zeit für sich, das klingt so einfach, scheint jedoch in der heutigen Zeit um so schwerer zu sein. Regelmäßiger qualifizierter Qi Gong unterricht kann dazu führen, dass man wieder lernt, aktiv Zeit für sich selber zu nehmen und Verantwortung zu tragen und über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen viel Erfolg und Kraft
-Erschaffen Sie sich eine gute Zeit-